[09.02.2006] Ein paar Worte zum Bussystem in Rio: Die Stadt ist sehr groß und die oftmals mehrspurigen Straßen werden gern als Einbahnstraßen befahren. Das hat zur Folge, dass die Busse in einer Richtung eine andere Strecke fahren als in der Gegenrichtung. Außerdem fahren die Busse nicht unbedingt an den rechten Fahrbahnrand, um Passagiere aufzunehmen bzw. herauszulassen, sondern halten gerne mal auf der Mittelspur, weswegen sich der mutige Bustourist dann zwischen den fahrenden Verkehr werfen muss. Na ja, nach drei Tagen hatte ich den Dreh ganz gut raus.
Mein erster Weg an diesem Tag führte mich jedenfalls zum Busbahnhof, wo ich mir ein Ticket nach Iguazu gelöst habe. Mit meinen Spanischkenntnissen komme ich auch hier ganz gut zurecht. Außerdem hat es geholfen, dass am Ticketschalter ein Plakat von Iguazu hing und ich nur darauf zeigen musste, um mich verständlich zu machen.
Nachdem diese Aufgabe erledigt war, machte ich mich auf den Weg zum Corvocado, um der Christusstatue aufs Dach zu steigen. Ein Tipp für alle nachfolgenden Besucher: Am Nachmittag ziehen meist so viele Wolken auf, dass man nicht mehr viel sieht. Ein Besuch sollte möglichst früh am Tage eingeplant werden. Diesen Tipp hätte ich jedenfalls auch ganz gut gebrauchen können. So stand ich dann nach einer wunderschönen Fahrt in einer kleinen roten Eisenbahn den Hügel hinauf mitten in einem Wolkenmeer. Eine Reiseführerin sagte zum (Nicht-)Anblick der Statue: „It’s like a ghost coming out of the clouds.“ Das hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Irgendwie war die Atmosphäre sehr mystisch.
Nach diesem Erlebnis wollte ich noch etwas im Centro bummeln gehen, bin nur leider am Central (Bahnhof) gelandet. Von dort bin ich dann zwar in den richtigen Bus allerdings in die falsche Richtung gestiegen (Stichwort: Einbahnstraßensystem) und schließlich in einer Wohnsiedlung gestrandet. Von dort habe ich dann aber doch noch wieder zurück gefunden.
Nach dieser ganzen Rumfahrerei war ich jedenfalls froh, wieder in meiner Hostel angekommen zu sein.