Alle Artikel mit dem Schlagwort: brasilien

Die Wasserfälle von Iguazu gesehen vom brasilianischen Nationalpark

#vor10Jahren – IGUAZU!!!

[14.02.2006] Wahnsinn! Sag ich nur. Ich habe die wohl schönsten Wasserfälle gesehen, die es auf der Welt gibt. Und bis vor kurzem wusste ich noch nicht einmal, dass es sie gibt. Ich hatte im Vorfeld meiner Reise eine dieser wunderschönen Naturdokumentationen in der ARD gesehen und daraufhin mal meinen Atlas hervor geholt, um zu sehen, ob ich sie mit in meine Reise einplanen kann. Nur wegen der Wasserfälle bin ich überhaupt von Rio aus nach Südamerika gekommen. Eleanor Roosevelt soll gerüchteweise beim Anblick der Wasserfälle von Iguazu gesagt haben, dass die Niagara-Fälle einpacken könnten. Ich kann diesen Ausspruch mehr als nachvollziehen. Die Fälle von Iguazu sind zwar nicht die höchsten Fälle der Welt, erstrecken sich aber über eine unglaubliche Breite. Außerdem liegen sie mitten im Regenwald, was ihrer Schönheit noch zusätzlich zuträglich ist. Ich bin jedenfalls am Morgen mit dem Bus in den Nationalpark gefahren. Über einen leichten Wanderweg ging es dann zu den Fällen. Während des Spaziergangs hörte ich schon, wie es immer lauter wurde. Und dann war sie plötzlich da: Die Garganta del …

Ich vor meinem kleinen Jack Wolfskin Zelt während meiner Weltreise

#vor10Jahren – Abhängen in Paudimar

[12.02.2006] Müde und geschafft bin ich schließlich in Foz do Iguazu angekommen. Am Busbahnhof habe ich dann den herbergseigenen Kleinbus bestiegen, der mich in die Jugendherberge Paudimar gebracht hat. Und jetzt komme ich mir vor wie im Paradies. Paudimar liegt mitten im Nirgendwo, verfügt aber über kleine Hütten, einen Pool einschließlich Poolbar, einen Fußballplatz und sehr bequeme Hängematten. Da es das Wetter zuließ und ich mein Budget schonen wollte, habe ich mein Zelt aufgeschlagen. Hier kann man sich jedenfalls herrlich erholen, indem man einfach nur am Pool abhängt und sich auf Caipis einladen lässt – ist schließlich das brasilianische Getränk schlechthin. So entspannt komme ich auch leicht mit anderen Backpackern ins Gespräch. Die meisten sind schon wesentlich länger unterwegs als ich und haben sich schon längst daran gewöhnt, ständig unterwegs zu sein und sich jedes Mal neu orientieren zu müssen. Na, hoffentlich komme ich auch noch dahin. Momentan genieße ich einfach das Nichtstun. [13.02.2206] Es ist Montag und wie es der Zufall so will, ist montags der Nationalpark mit den Wasserfällen geschlossen (vor 10 Jahren …

Blick aus dem Busfenster während der Fahrt von Rio de Janeiro nach Foz do Iguazu

#vor10Jahren – Einmal quer durch Brasilien

Was soll ich groß zu Überlandfahrten sagen: Man sitzt in einem mehr oder weniger bequemen Reisebus, schläft viel, guckt Filme, hält ab und zu an, um etwas zu essen und auf die Toilette zu gehen. Wirklich viel gesehen habe ich auch nicht. Ein paar Dörfer, ein paar Stopps, an denen Fahrgäste ein- oder ausgestiegen sind. Immerhin hat sich die Landschaft verändert. Je näher wir dem Ziel kamen, umso hügeliger und grüner wurde es draußen. Kein Wunder, liegen doch die Wasserfälle von Iguazu inmitten von Regenwald versteckt. Die Ankunft in Foz do Iguazu war jedenfalls erst für den 12. Februar vorgesehen. Deshalb morgen dazu mehr.

Selfie mit Selbstauslöser im Botanischen Garten von Rio de Janeiro

#vor10Jahren – Abschied von Rio

[10.02.2006] Mich hat es heute in den Botanischen Garten gezogen – Eine Oase mitten in der Stadt. Dort habe ich mir einen Spaß daraus gemacht, die Selbstauslöserfunktion meiner Kamera zu testen. In zehn Sekunden über Treppenstufen zu sprinten war schon eine sportliche Herausforderung. Aber es waren auch einfach kaum andere Besucher im Garten, die ich um Fotos hätte bitten können. Den Nachmittag habe ich dann in Ruhe in der Hostel verbracht. Gewaltige Regenfälle luden aber auch nicht dazu ein, noch einmal vor die Tür zu gehen. Da war es schon netter, zusammen mit anderen Gästen die Eröffnungszeremonie zu den Olympischen Winterspielen in Turin im Fernsehen anzusehen. Da sitzt man selbst bei 30 °C im Schatten in Brasilien und trieft vor Schweiß und sieht sich dabei schneeweiße Winterlandschaften an. Morgen erwartet mich dann eine 22-stündige Busfahrt nach Iguazu. Ich hätte wohl noch den ein oder anderen Zwischenstopp einlegen können, aber im Moment verfolge ich ja immer noch den Plan, innerhalb von 14 Tagen nach Feuerland zu kommen, um dann viel Zeit in Chile zu verbringen. (An …

Wenn nachmittags Wolken aufziehen, kann man von der Christusstatue in Rio leider nichts mehr sehen.

#vor10Jahren – Christusstatue und Busabenteuer in Rio

[09.02.2006] Ein paar Worte zum Bussystem in Rio: Die Stadt ist sehr groß und die oftmals mehrspurigen Straßen werden gern als Einbahnstraßen befahren. Das hat zur Folge, dass die Busse in einer Richtung eine andere Strecke fahren als in der Gegenrichtung. Außerdem fahren die Busse nicht unbedingt an den rechten Fahrbahnrand, um Passagiere aufzunehmen bzw. herauszulassen, sondern halten gerne mal auf der Mittelspur, weswegen sich der mutige Bustourist dann zwischen den fahrenden Verkehr werfen muss. Na ja, nach drei Tagen hatte ich den Dreh ganz gut raus. Mein erster Weg an diesem Tag führte mich jedenfalls zum Busbahnhof, wo ich mir ein Ticket nach Iguazu gelöst habe. Mit meinen Spanischkenntnissen komme ich auch hier ganz gut zurecht. Außerdem hat es geholfen, dass am Ticketschalter ein Plakat von Iguazu hing und ich nur darauf zeigen musste, um mich verständlich zu machen. Nachdem diese Aufgabe erledigt war, machte ich mich auf den Weg zum Corvocado, um der Christusstatue aufs Dach zu steigen. Ein Tipp für alle nachfolgenden Besucher: Am Nachmittag ziehen meist so viele Wolken auf, dass …

Die Christusstatue in Rio de Janeiro im Nebel

#vor10Jahren – Ankommen in Rio

[08.02.2006] Oh je, über den Flug will ich gar nicht viel Worte verlieren. Nur soviel: Es war grauenhaft. Ewig lang und nicht geschlafen. Dann auch noch eine Zwischenlandung in Sao Paulo, bevor ich bei + 30 °C hier in Rio aus dem Flieger gepurzelt bin. Nach der Einreiseprozedur erwartete mich die nächste Hürde gleich im Bus, der mich zur Jugendherberge im Stadtteil Botafogo bringen sollte. Gleich nach dem Einstieg hinter dem Fahrer befand sich ein Drehkreuz, an dem ein Ticketverkäufer saß. Das Ticket kaufen war kein Problem, aber meinen schweren Rucksack über das Drehkreuz hieven schon. Ein freundlicher Brasilianer kam mir aber zu Hilfe, hat mir während der Fahrt gleich ein paar Dinge links und rechts an der Strecke erklärt und mir schließlich auch den Weg zur Jugendherberge gezeigt. In der Jugendherberge angekommen fiel mir als erstes ein Reisender ins Auge, der offensichtlich am Vortag zusammengeschlagen und ausgeraubt wurde. Schöne Begrüßung. Das macht doch Mut, die Stadt auf eigene Faust zu entdecken. Ich selbst entschloss mich, die Zeit besser zu nutzen und schon das erste …

Blick aus der Seilbahn zum Zuckerhut auf Rio de Janeiro

#vor10Jahren – Abflug nach Rio

[07.02.2006] Was mache ich hier eigentlich? Habe ich es nicht schön in meinem geliebten Bremen – mit meinen Freunden, dem Chor und dem halbwegs geregelten Leben? Nein, ich musste ja unbedingt alles aufgeben und sogar meine Wohnung kündigen. Und nun sitze ich hier am Flughafen Tegel und warte auf meinen Abflug. Mein Gepäck ist schon aufgegeben. 13,5 kg hat mein Rucksack auf die Waage gebracht. Die werde ich also die nächsten sechs Monate mit mir rumschleppen müssen. Nein, müssen muss ich gar nichts. Ich habe mir das schließlich sehr gut überlegt und möchte wirklich unbedingt dieses Abenteuer wagen. Wer weiß, was die Welt für mich bereit hält? Zurzeit verschafft mir die Promenade deutscher Spitzenpolitiker, die gerade von der Beerdigung von Johannes Rau kommen und zu ihren jeweiligen Dienstsitzen zurückfliegen wollen, etwas Ablenkung. Immer schön in Begleitung von Bodyguards. Da habe ich wenigstens was zu gucken. Das Thermometer in Berlin steht übrigens auf – 9 °C. Das ist schon ein ungewöhnlich frostiger Winter. Über Weihnachten sind in NRW viele Strommasten umgeknickt und erst vor Kurzem ist …