#vor10Jahren – Die Langsamkeit der Ruta 40
[03.03.-06.03.2006] Ruhe, Einsamkeit, spektakuläre Landschaften – das waren die Eigenschaften, die ich mit dem bloßen Wort „Patagonien“ verband und die Ruta 40 sollte mich in keinem dieser Punkte enttäuschen. Hier nun also ein Bericht der letzten Tage: Die Ruta 40 ist die Nord-Süd-Verbindung von Bariloche nach Calafate (und auch noch weiter) entlang der Andenkette. Sie ist nichts mehr als eine einfache Schotterpiste, weswegen die großen Busgesellschaften diese Strecke gar nicht bedienen, sondern den Umweg über die Atlantikküste machen. Ich wollte aber unbedingt das volle Patagonienerlebnis und habe mich deshalb für die mühsamere Variante entschieden. Der Bus, mit dem wir (10 Leute) unterwegs waren, hatte schon einige Spuren: Steinschlag, Beulen, defekte Lichter. Mir fällt als passendes Adjektiv nur „urig“ ein. Die Schotterpiste hat uns durch die patagonische Steppe geführt. Trockenes Grasland mit dornenreichen Büschen und Herden von Guanakos und Nandus bestimmten das Bild. Hier wachsen keine Bäume, weil all der Regen vom Pazifik an der Andenkette hängenbleibt. Wenn man trotz Rumgeschüttel eingeschlafen ist und nach Stunden aufgewacht ist, hat sich das Bild kein bisschen verändert. In …