Saisonales, Städtetrips
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Weihnachtsfieber in Dresden

Dresden Modelleisenbahn

Ich bin ein Weihnachtsmensch. Eigentlich. Ich liebe es, zum ersten Advent alles zu dekorieren und mich damit in Weihnachtsstimmung zu bringen. Nur dieses Jahr hat das alles nicht so richtig funktioniert. Meine Wohnung ist immer noch ungeschmückt und Arbeit und Alltag fressen die Adventsatmosphäre regelrecht auf. Da war das Städteangebot der Deutschen Bahn wie ein Weckruf: Für 55 Euro lockte Dresden im Advent. Da konnte ich nicht Nein sagen. Seit etwa 15 Jahren war ich nicht mehr in der Elbestadt gewesen. Noch länger ist es her, dass ich auf dem Strietzelmarkt war. Nun also sollte es ins Weihnachtsparadies gehen. Und ich kann sagen: Dieser Ausflug hat sich sehr gelohnt 🙂

Das Dresdener Stollenfest

Hm, Stollen. Der Duft von Rosinen und Zitronat steigt mir in die Nase und ich weiß, dass ich jetzt nicht niesen darf, weil mir sonst der Puderzucker durch die ganze Küche stiebt 🙂 Dresdener Christstollen gehört bei uns Weihnachten einfach dazu. Mein Onkel und meine Tante schicken uns jedes Jahr einen aus Dresden nach Hause (also zu meinen Eltern), der dann immer großzügig verteilt wird. Ich bin froh, dass der heutige Stollen nicht mehr viel mit dem Fastengebäck aus dem 15 Jahrhundert gemein hat. Diesem fehlte nämlich Butter und Milch. Auch Rosinen, Zitronat und andere süßende Zutaten fanden erst später in das Gebäck. Einem so drögen Gebäck würden wir wohl kaum soviel Aufmerksamkeit widmen 😉

Seit 1991 kümmert sich der Schutzverband Dresdener Stollen e.V. um die Einhaltung strenger Qualitätsrichtlinien. Mit dem Stollensiegel ausgezeichnete Stollen bürgen für Qualität. Und solltet ihr doch einmal nicht zufrieden sein, könnt ihr anhand des Siegels den Ursprung zurückverfolgen und euch direkt beim richtigen Bäcker beschweren. Ich persönlich hatte aber noch nie Grund für Beschwerden 🙂

Der Riesenstollen zum 20. Stollenfest in Dresden

Der Riesenstollen zum 20. Stollenfest in Dresden

Der Stollenverband kümmert sich auch um Marketingaktivitäten rund um den Stollen, um ihn noch mehr Menschen weltweit schmackhaft zu machen. Und so ist es nicht verwunderlich, dass beim 20. Dresdener Stollenfest auf dem Schlossplatz am 7. Dezember 2013 nicht nur sehr viele Menschen anwesend sind, sondern eben auch Menschen aus allen Ecken der Welt. Es herrscht ein kunterbuntes Sprachengewirr, das anlässlich des Stollens zusammengekommen ist.

Kurz erhasche ich einen Blick auf die Honorationen der Feierlichkeiten: Den Vorsitzenden des Stollenverbandes, das Stollenmädchen, sogar Kurt Biedenkopf – Ministerpräsident a.D. Weitaus spannender sind aber die „Fußtruppen“: Verbände und Vereine in Kostümen und als Spielmannskappellen unterwegs. Kurz frage ich mich, wie viele Strumpfhosen die Mädels mit den kurzen Hosen wohl tragen. Mir selbst ist nämlich schon sehr kalt, obwohl ich dick verpackt bin. Und bis alle Reden vorbei sind und tatsächlich der Riesenstollen vorfährt, vergeht einige Zeit.

Musikgruppe in historischen Kostümen zum Stollenfest in Dresden

Musikgruppe in historischen Kostümen zum Stollenfest in Dresden

Höhepunkt des Stollenfestes ist nämlich der Riesenstollen. Er geht auf August den Starken zurück, der ihn allerdings anlässlich einer Feierlichkeit im Juni bei den Dresdener Bäckern bestellt hatte. Die große Frage an diesem Tag ist: Knacken wir den Weltrekord? Die kurze Antwort: Ja 🙂

Der Riesenstollen ist mehr als vier Meter lang und mehr als 4000 Kilogramm schwer. Ich konnte mir leider nicht merken, wie viele Liter Milch, wie viele Kilogramm Zucker, Rosinen, Mehl etc. in ihm verbacken wurden. Aber ich bin sicher, ihr hattet nicht vor, den Riesenstollen zuhause nachzubacken 😉

Nach der Präsentation des Riesenstollens setzt sich der Festumzug durch die Stadt in Bewegung. Für mich das Zeichen, mir ein warmes Plätzchen zu suchen und mich mit einer heißen Schokolade aufzuwärmen. So ein Fest im Winter kann nämlich ganz schön kalt sein. August der Starke wusste schon, warum er den Stollen im Juni bestellte 🙂

Die Schokoladenausstellung im Dresdener Stadtmuseum

Was passt besser zu Weihnachten als Schokolade? Ok, Stollen, aber an Schokolade führt auch kaum ein Weg vorbei. Da passte der Besuch der Schokoladenausstellung im Stadtmuseum sehr gut in unser Weihnachtsprogramm. In der kleinen aber feinen Ausstellung wird die Geschichte der Schokoladenherstellung in Dresden erzählt. Mir war Dresden bisher nicht als Schokoladenhochburg bekannt, aber es gab tatsächlich einige große und bedeutende Betriebe. Schade war, dass es in der Ausstellung selbst keine Schokolade gab. Dabei roch es an einigen Stationen sehr verführerisch nach Kakao.

Die Bogenschützen spielen Weihnachtslieder im Treppenhaus des Stadtmuseums Dresden

Die Bogenschützen spielen Weihnachtslieder im Treppenhaus des Stadtmuseums Dresden

Während unseres Besuches am Nachmittag hatten wir Glück, dass zeitgleich ein Adventskonzert stattfand. Im festlich geschmückten Treppenhaus spielten die „Bogenschützen„, ein Jugendstreichorchester, verschiedene Weihnachtslieder. Da setzten wir uns gern mit zu den Eltern und Geschwistern der Musiker auf die Treppenstufen.

Der Dresdener Strietzelmarkt

Nach Stollenfest und Stadtmuseum musste es nun endlich zum Strietzelmarkt gehen. Wir konnten doch einen der ältesten Weihnachtsmärkte Deutschlands nicht unbeachtet lassen. Schon vorher, auf dem Weinachtsmarkt an der Frauenkirche, hatten wir einen Baumstrietzel gekostet. Dieser hat aber vom Teig und der Verarbeitung her nichts mit dem traditionellen Strietzel (Stollen) zu tun.

Auf dem eigentlichen Strietzelmarkt schlenderten wir an verschiedenen Büdchen und Ständen vorbei, begutachteten erzgebirgische Holzwaren und ließen uns den Duft von Glühwein um die Nase wehen. Wir haben dann tatsächlich in Dresden auch einige Weihnachtsgeschenke gekauft. Was es ist, können wir hier natürlich nicht verraten. Ich weiß ja nie, wer hier alles mitliest 😉

Mein Weihnachtsfazit

So spontan ein Wochenende in Dresden zu planen, war eine meiner besten Ideen in letzter Zeit 🙂 Mit dem Städteangebot der Deutschen Bahn und der Privatunterbringung war das Wochenende auch relativ günstig. Wer im Hotel schlafen möchte, muss früh genug buchen. Leider gibt es doch etliche Hotels, die „Strietzelmarktpreise“ erheben und dann sind die günstigen Unterkünfte schnell ausgebucht. Wenn ihr abends in einem bestimmten Restaurant essen gehen wollt, solltet ihr unbedingt reservieren. Gerade im Innenstadtbereich rund um die Märkte war es abends brechend voll. Wir sind mit der Straßenbahn in die Neustadt gefahren und haben dort gegessen. Insgesamt war es ein tolles Wochenende. Bei all dem festlichen Schmuck, den vielen Lichtern, den leckeren Gerüchen konnte ich gar nicht anders, als dem Weihnachtsfieber zu verfallen 🙂

Für das Wochenende in Dresden erhielten wir zwei DresdenCards für 48 Stunden (Wert je 26 Euro) sowie zwei Eintrittskarten für das Stadtmuseum. Ich bedanke mich bei der Dresden Marketing GmbH für die freundliche Unterstützung und die umfangreichen Informationen. Meine Meinung bleibt davon unberührt.

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Dresden Weihnachtsmarkt

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Dresden Weihnachtsmarkt 51.050331, 13.737816 Altmarkt, Dresden, Deutschland (Routenplaner)

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